das neue krematorium für duisburg, daß im september 2002 eingeweiht wurde, befindet sich am haupteingang des waldfriedhofes in duisburg-wanheimerort. an zentraler stelle sind alle öffentlichen und internen einrichtungen des bestattungswesen zusammengefaßt worden.
ziel des projektes ist ein sichtbares und räumlich erlebbares zeichen für einen bewußten umgang mit dem tod.

die konzeption wird im besonderen durch eine architektonische idee geprägt. das komplexe raumprogramm, differenziert in größe, funktion und raumqualität soll zu einem kräftigen, abstrakten baukörper zusammenfinden, so wie die aussenhaut aus kleinteiligem, buntem, keineswegs perfektem verblender sich schützend über den gesamten neubau legt.
unter einbezug der alten trauerhalle entstand am sog. ehrenhof ein gesamtvolumen mit baulichen hochpunkten, die mit unterschiedlichen funktionen besetzt und so organisiert sind, daß eine trennung zwischen internen und öffentlichen bereichen möglich wurde.
zwischen den hochpunkten erstreckt sich ein zum wald orientierter überdachter außenraum, die andachtshalle.

licht, schatten und klima verändern diesen raum, lassen farben und materialien immer wieder anders erscheinen und sollen so kontemplative erfahrungen möglich machen. raumhohe wandscheiben aus sichtbeton und unterschiedlich gestaltete lichthöfe lassen je nach standort immer neue blick- und raumbezüge enstehen, so daß neben der räumlichen geschlossenheit auch der meditative blick in das grün des friedhofes inszeniert wird.

daran angrenzend liegen zwölf abschiedsräume, die für die angehörigen jederzeit von der andachtshalle aus zugänglich sind. diese räume erhalten gedämpftes tageslicht über eine dachgaube sowie über ein schmales glasfeld seitlich der eingangstür.
für urnenfeiern oder kleine trauergemeinden steht ein separater, introvertierter raum zur verfügung. die unterschiedliche blautönung der wände und der decke sowie eine ungewöhnliche kombination von tageslicht und kunstlicht kennzeichnen diesen raum.

zusätzlich zur bestehenden trauerhalle, die einschließlich einer prachtvollen glasfront vollständig renoviert wurde, enstand am ehrenhof die neue trauerhalle mit bis zu120 sitzplätzen. auch hier wird durch eine über die gesamte breite der halle reichende verglasung die natur bewußt mit einbezogen, und läßt wie in der aussenhalle den ewigen kreislauf des lebens und des vergehens spürbar werden. die natürlichen materialien und ein sich neigender lichterhimmel verleihen diesem raum den stimmungsvollen und würdevollen rahmen.